Annual Report
1917-1918
It was only a short while ago that we considered, in view of the impending
Exchange of Prisoners, time to be insufficient to allow for publication
of an Annual Report. However, up till the present day any such hope for
Exchange has shown itself to be an illusion.
As is apparent from our last Annual Report, we had set ourselves a programme
of work for which we would need the space of one year to complete. The
timetable continued to operate on the same principles as it did at the
inception of the School. However, the internal and external difficulties
remained unchanged from what they had been before.
The distrust, which has long in Germany been levelled against our School,
and which can only have arisen from unfathomable misunderstandings, has
unfortunately to this day, despite all conceivable efforts, proved to
be irremovable. Patterns which we needed most urgently arrived only intermittently,
and it is a product of this fact alone that we were forced to neglect
research of the market, something which is so very important.
We had to direct our primary attention to accommodating the loom in a
suitable area, where we could also provide practical lessons in weaving.
After months of negotiations we managed in the end to secure the use of
a hut which was standing empty, and ideal for our purposes. We were therefore
in a position to transfer not only the loom, but the whole work of our
School of Textile Technology over to this hut and in so doing become independent
from the overall Camp School, where teaching hours were constantly in
short supply.
We were able to move into the new hut at the end of January 1918. Since
we have sole use of the hut, the old curriculum has been overturned and
from then on we were able to set up a new one modelled on the lines of
a School of Textile Technology as it would be in Germany, and incorporating
all subject areas of interest to us, provided suitable teaching staff
were available for this.
The statistical table attached below clearly indicates the great popularity
enjoyed by our School and shows how many prisoners have been offered the
opportunity to keep up with this extremely important industry, and modelling
it further.
Today we look back with gratification and satisfaction on a second successful
year of work in wartime captivity. We have truly and honestly attempted
"to keep in step with the times".
At this point we have the pleasant task of offering our most hearty thanks
to our teaching staff and all our patrons for their support and help during
the past year, in particular to Dr Markel and the Friends Emergency Committee
London. Especial thanks is owed additionally to Herr Spaleck, who, after
he had built the loom, the shearing frame and winding wheel free of charge,
also, over and above, took on the repair work and fitting out of the hut.
(signed) Hans Kramer, on behalf of the School of Textile Technology.
KNOCKALOE, September 1918.
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Jahres-Bericht
1917-1918
NOCH vor kurzem hielten wir infolge des bevorstehenden Austausches die
Zeit für zu knapp bemessen, einen Jahresbericht herauszugeben. Leider
hat sich diese Hoffnung auf den Austausch bis heute als trügerisch
erwiesen.
Wie aus unserem letzten Jahresbericht ersichtlich, hatten wir uns einen
Arbeitsplan aufgestellt, zu dessen Erledigung wir die Zeitdauer von einem
Jahre benötigten. Die Lehrstunden nahmen ihren weiteren Verlauf auf
der Basis des bei Gründung der Schule aufgestellten Planes. Dieselben
inneren und äusseren Schwierigkeiten waren nach wie vor vorhanden.
Das Misstrauen, das von jeher in Deutschland unserer Schule entgegengebracht
wurde und nur auf unbegreifliche Missverständnisse zurückzuführen
ist, konnte leider bis heute trotz aller nur erdenklichen Anstrengungen
nicht beseitigt werden. Muster, die wir aufs dringendste benötigten,
trafen nur vereinzelt ein und diesem Umstande allein ist es zuzuschreiben,
dass wir gezwungen waren, die so wichtige Warenkunde vernachlässigen
zu müssen.
Unsere Hauptaufmerksamkeit hatten wir auf die Unterbringung des Webstuhles
in einem geeigneten Raume zu richten, um daselbst praktische Stunden im
Weben zu erteilen. Nach monatelangem Verhandeln gelang es uns, zu erwirken,
dass uns eine leerstehende Hütte, die sich für unsere Zwecke
vorzüglich eignete, zur Verfügung gestellt wurde. Wir waren
somit in der Lage, nicht nur den Webstuhl, sondern auch den ganzen Betrieb
unserer Textil-Fachschule in diese Hütte zu verlegen und dadurch
gleichzeitig unabhängig zu werden von der allgemeinen Lager-Schule,
in der dauernd Mangel an Lehrstunden herrschte.
Ende Januar 1918 konnten wir unseren Einzug in die neue Hütte halten.
Da sie zu unserer alleinigen Verfügung steht, wurde der alte Lehrplan
umgestossen und wir waren nunmehr imstande, einen neuen nach dem Muster
einer deutschen Fachschule für Textil-Industrie aufzustellen unter
Berücksichtigung sämtlicher für uns in Frage kommenden
Fächer, soweit geeignete Lehrkräfte für dieselben zur Verfügung
standen.
Aus beigefügter Statistik ist klar ersichtlich, welch grossen Zuspruches
unsere Schule sich erfreut und wie vielen Gefangenen die Gelegenheit geboten
wird, sich in dieser äusserst wichtigen Industrie auf dem Laufenden
zu halten und weiter zu bilden.
Mit Genugtuung und Zufriedenheit blicken wir heute zurück auf ein
zweites erfolgreiches Arbeitsjahr in der Kriegsgefangenschaft. Wir haben
redlich versucht, "Schritt zu halten mit der Zeit".
An dieser Stelle entledigen wir uns der angenehmen Pflicht, unserer Lehrerschaft
und allen Gönnern, besonders Herrn Dr. Markel und dem Friends Emergency
Committee, London, unseren herzlichsten Dank für ihre Unterstützung
und Hilfe während des verflossenen Jahres auszusprechen. Ganz besonderen
Dank schulden wir noch Herrn Spaleck, der, nachdem er den Webstuhl, Scherrahmen
und Spulrad unentgeltlich gebaut hatte, auch noch die Reparaturen und
Einrichtung der Hütte übernahm.
für DIE TEXTIL-FACHSCHULE
Hans Kramer.
KNOCKALOE, im September 1918.
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